Wie schon beschrieben, haben wir nach Übernahme des Hauses Reining zahlreiche Veranstaltungen und gleichfalls zahlreiche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt.
Ganz dringender Handlungsbedarf bestand im Frühjahr 2008:
Das Dach des Nebengebäudes über dem Dorfladen und die Dacheindeckung um den Schornstein auf der Südseite waren undicht, die darunter liegenden Lehmdecken durchfeuchtet und die Holzstaken zum Teil durchfault.
Die Hauptdachsparren waren nur noch mangelhaft gesichert, Sprengwerkpfosten und Sprengwerkzugbalken hingen z.T. in der Luft, das Sprengwerk hatte sich bereits um 25 cm gesenkt, die Tragfähigkeit der Schwellen im Eckbereich war nicht mehr gesichert.
Der Schornsteinkopf auf der Ostseite war baufällig.
Nachdem uns finanzielle Unterstützung vom Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde zugesagt wurde, konnte mit ersten bestandssichernden Maßnahmen begonnen werden. Schadhafte Schwellen und Fachwerkständer wurden durch einen Zimmereibetrieb ausgewechselt und das Sprengwerk der Dachkonstruktion wieder gesichert.
Wichtig ist hier zu erwähnen, dass alle weiteren Arbeiten ausschließlich in ehrenamtlicher Tätigkeit erfolgten. Das Dach über dem Dorfladen wurde ausgebessert und mit roten Tonziegeln umgedeckt. Mit 13 jungen Erwachsenen des internationalen Jugendgemeinschaftsdienstes Deutschlands (IJGD) haben wir dann im Sommer 3 Wochen gemeinsam gearbeitet und in 2000 Stunden Eigenleistung im Obergeschoss 100 qm marode Balkenlage erneuert, mit Lehm gedämmt, große Teile der Fachwerkfassade ausgebessert, alte Farbanstriche entfernt und mit Leinöl neu gestrichen.
Die Umgestaltung des dorftypischen Bauerngartens wurde durch die Spende eines Mitbürgers ermöglicht und in Eigenleistung ausgeführt.
Mit den Einnahmen aus unseren Veranstaltungen wurde das im Museum integrierte Dorflädchen renoviert. Es erhielt neue Fenster, eine neue Tür, ein Vordach und eine Luftwärmepumpenheizung.
Der Holz- und Hühnerschuppen im Museumshof wurde neu verlattet, Dachsparren neu gezogen und mit Tonziegeln neu eingedeckt.
Die ehemalige Wohnküche erfuhr eine grundlegende Sanierung, die Balken wurden freigelegt, die Wände neu verputzt und gestrichen, der Fußboden neu verlegt und ein Kaminofen eingebaut.
Die alte Kochküche der Familie Reining wurde zu einem Garderobenzimmer umfunktioniert.
Die gleiche Verfahrensweise erfuhr das Schlafzimmer des ehemaligen Hausbesitzers, das zusätzlich mit neuen Wasser- und Stromanschlüssen, Umluft- und Kohleofen versehen zu einer funktionalen Küche ausgebaut wurde.
Als Großprojekt im Hinblick auf die erweiterte Nutzung des Hauses wurde letztes Jahr mit dem Bau der Toilettenanlage im ehemaligen Kuhstall begonnen. Neue Wasserleitungen und Abflussrohre mussten verlegt und dafür die Straße und der Hof aufgerissen werden. Gleichzeitig wurde der Eingang barrierefrei gestaltet und gepflastert und „ganz nebenbei“ auch noch die Waschküche renoviert. Eine stolze Leistung, die mit insgesamt 3.000 Ehrenamtsstunden absolviert wurde. Die Toilettenanlage mit Behinderten WC soll im Frühjahr dieses Jahres zu benutzen sein.
Toilettenbau Beginn |
Bauphase Toilettenbau |
Waschküche vorher |
Waschküche nachher |
Hof vorher |
Hof nachher |
Das im ehemaligen Stall zu integrierende Backhaus mit traditionellem Lehmbackofen und barrierefreiem Ausgang zum Hof hoffen wir im Sommer fertiggestellt zu haben.
Vielleicht besuchen Sie uns mal und überzeugen sich von unserer Arbeit. Wir laden Sie hierzu herzlich ein.